Hochzeitstorte – 3 stöckig

Diese Hochzeitstorte ist wohl mein größtes Backprojekt bisher. Wenn ich eine Sache dabei gelernt habe ist es diese: Zeitplanung ist das A und O. Deswegen teile ich das Rezept in diesem Beitrag auch auf die Tage auf, an denen Ich die jeweiligen Schritte gemacht habe. Das hätte mir enorm geholfen. Deswegen hoffe ich, es hilft dem ein oder anderen hier auch. Falls noch Fragen offen bleiben, stehe ich aber natürlich auch immer gerne bei Instagram zu Verfügung: @taleacharlotte

Tag 1: Böden backen

Die Tortenböden lassen sich super vorbereiten, um kurz vor der Hochzeit möglichst viel Stress zu vermeiden. Und das funktioniert so:
Backe die Böden und lasse sie gut auskühlen, bevor du sie zerschneidest und dann jeden Boden einzeln in Frischhaltefolie einwickelst. Jetzt kannst du sie für bis zu 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Meine Empfehlung wäre es jedoch, die Böden einfach einzufrieren. Das hat gleich mehrere Vorteile:

  1. Die Böden halten sich bis zu 6 Monate im Tiefkühlfach
  2. Wenn du alle Füllungen hergestellt hast und bereit bist, die Torte zusammen zu setzen, kannst du die Böden einfach tiefgefroren verwenden, du brauchst sie vorher also nicht auftauen lassen. Durch die kalten Tortenböden werden auch die verwendeten Cremes schneller fest, wodurch die Torten an Stabilität gewinnen.

Für die oberste und unterste Torte brauchen wir Vanilleböden mit einem Durchmesser von 30, sowie 20 cm. Die Zubereitung ist bei beiden gleich. Das einzige worauf du hier achten solltest ist die Backzeit. Diese kann gerade bei den großen Böden etwas länger dauern. Also einfach regelmäßig (mit Stäbchenprobe) kontrollieren.

Zutaten

Vanilleböden Ø 30 cm

  • 1,1 L Sojadrink
  • 2 EL Apfelessig
  • 1260 g Mehl
  • 2 EL Backpulver
  • 2,5 TL Natron
  • 1 TL Salz
  • 250 ml Aquafaba
  • 380 g vegane Butter
  • 350 g Rapsöl
  • 780 g Zucker
  • 2 EL Vanilleextrakt
  • 2 EL Zitronenschale (gerieben)
  • 8 EL Apfelmark

Vanilleböden Ø 20 cm

  • 320 ml Sojadrink
  • 1 EL Apfelessig
  • 370 g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 1 TL Natron
  • 1/3 TL Salz
  • 80 ml Aquafaba
  • 100 g vegane Butter
  • 100 g Rapsöl
  • 230 g Zucker
  • 2 TL Vanilleextrakt
  • 2 TL Zitronenschale (gerieben)
  • 4 EL Apfelmark

Schokoböden Ø 25cm

  • 650 ml Vanille Sojadrink
  • 1 EL Apfelessig
  • 600 g Weizenmehl
  • 600 g Zucker
  • 100 g Kakaopulver
  • 3 TL Natron
  • 3 TL Backpulver
  • 1 TL Salz
  • 4 Tüten Vanillezucker
  • 230 g Margarine (weich)
  • 2 EL Zitronensaft
  • 6 EL Apfelmark

Zubereitung

Vanilleböden Ø 30 cm & Ø 20 cm

  1. Milch mit Apfelessig verrühren und 5-10 min beiseite stellen (die Mischung gerinnt dann zu einer Art Buttermilch)
  2. Ofen auf 180 °C O/U (160 °C Umluft) vorheizen
  3. Zwei 30/20 cm Springformen einfetten und Boden mit Backpapier auslegen. Form aber NICHT einfetten!
  4. In einer großen Schüssel das Aquafaba mit der Prise Salz schaumig steif schlagen
  5. In einer weiteren Schüssel anschließend Butter, Zucker und Vanilleextrakt solange aufschlagen, bis die Masse weiß und schaumig geworden ist (ca. 5 min)
  6. In einer dritten Schüssel Mehl, Backpulver, Natron und Zitronenabrieb gut vermischen.
  7. Die Mehlmischung zur zur aufgeschlagenen Butter-Zuckermischung geben und zu einer krümeligen Masse verrühren. Anschließend unter Langamen Rühren das Apfelmark, Öl und schließlich die Buttermilch so lange unterrühren, bis sich die Zutaten gerade gut vermischt haben.
  8. Zum Schluss das aufgeschlagene Aquafaba unterheben (Vorsicht: nicht zu viel Rühren, sonst wird der Kuchen nicht so fluffig)
  9. Den Teig gleichmäßig auf die vorbereiteten Formen verteilen und für ca. 45-60 min (abhängig von der Größe der Backform) backen, bis ein in der Mitte eingestochener Zahnstocher sauber heraus kommt.
  10. 10. Anschließend 20 min in den Formen lassen, die Kuchen backen dann noch ein wenig nach. Danach können sie vorsichtig aus der Form gelöst werden und sollten komplett abkühlen, bevor sie einmal in der Mitte durchgeschnitten und in Frischhaltefolie eingewickelt werden. (Sie lassen sich so bis zu 3 Tage im Kühlschrank lagern oder bis zu 6 Monaten im Tiefkühlfach)

Schokoböden Ø 25cm

  1. Milch mit Apfelessig verrühren und 5-10 min beiseite stellen (die Mischung gerinnt dann zu einer Art Buttermilch)
  2. Ofen auf 180 °C O/U (160 °C Umluft) vorheizen
  3. Zwei 25 cm Springformen einfetten und Boden mit Backpapier auslegen. Form aber NICHT einfetten!
  4. Margarine mit Zucker, Vanillezucker und Salz aufschlagen.
  5. Die restlichen trockenen Zutaten gut vermischen und anschließend unter die Buttermasse rühren, sodass eine leicht krümelige Masse entsteht.
  6. Zum Schluss nacheinander das Apfelmark, den Zitronensaft und die “Buttermilch-Mischung” unter Rühren dazugeben, bis sich alles gerade gut vermengt hat.
  7. Den Teig gleichmäßig auf die vorbereiteten Formen verteilen und für ca. 55 min backen, bis ein in der Mitte eingestochener Zahnstocher sauber heraus kommt.
  8. Anschließend 20 min in den Formen lassen, die Kuchen backen dann noch ein wenig nach. Danach können sie vorsichtig aus der Form gelöst werden und sollten komplett abkühlen, bevor sie einmal in der Mitte durchgeschnitten und in Frischhaltefolie eingewickelt werden. (Sie lassen sich so bis zu 3 Tage im Kühlschrank lagern oder bis zu 6 Monaten im Tiefkühlfach)

Tag 2: Füllungen zubereiten

Ich habe alle meine Füllungen am Tag vor dem Zusammensetzen der einzelnen Torten zubereitet, damit ich am Tag selbst alles parat habe. Ich habe sie dann einfach im Kühlschrank aufbewahrt. Es kann allerdings passieren, dass sie dadurch bereits sehr hart und schwer zu verarbeiten werden. Das ist aber kein Problem, weil wir sie ganz einfach wieder “auffrischen” können. Hier meine Tipps/ Schritte dazu:

  1. Fülle die Cremes direkt in Schüsseln oder Aufbewahrungsbehälter, in denen du sie später einfach nochmal mixen kannst. Das ist zwar nicht zwingend nötig, spart aber eine Menge Abwasch.
  2. Often reicht es, die Cremes einfach ein paar Stunden vor Gebrauch aus dem Kühlschrank zu nehmen (ca. 4 Stunden sollten genügen). Anschließend können sie dann einfach noch einmal glatt gemixt werden.
  3. Sollten die Cremes allerdings trotzdem noch zu hart (oder keine Zeit zum rausstellen) sein, kann einfach ca. 1/3 der Creme abgenommen und in einer separaten Schüssel in der Mikrowelle (oder einfach im Topf) erwärmt werden, bis sie flüssig wird. Anschließend wird der Teil wieder zum Rest gegeben und alles glatt gerührt. Die Cremes sollten dann gut verwendet werden können.

Zutaten

(vegane) Buttercreme

  • 500 g (vegane) Butter (weich)
  • 260 g (veganer) Frischkäse
  • 540 g Puderzucker
  • 3-4 EL Zitronensaft

Waldfrucht-Buttercreme

  • 450 g TK Waldfrüchte
  • 6 Eier
  • 200 g Zucker
  • 1,5 TL Vanilleextrakt
  • 2 Prisen Salz
  • 450 g Butter (weich)

Vanillepuddingcreme

  • 200 g Sahne
  • 600 ml Milch
  • 60 g Vanillepuddingpulver
  • 5 EL Zucker

Himbeerfüllung

  • 350 g TK Himbeeren
  • 30 g Zucker
  • 5 g Agar Agar

Zubereitung

(vegane) Buttercreme

  1. Weiche Butter schaumig schlagen. Dann den Frischkäse hinzufügen und beides zu einer cremigen Masse mixen.
  2. Nach und nach den Puderzucker, sowie etwas Zitronensaft hinzufügen und solange Weitermixen, bis alles klumpenfrei und cremig ist.

Waldfrucht-Buttercreme

  1. Die TK-Früchte bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Unter gelegentlichem Rühren so lange köcheln lassen, bis eine dickflüssige Masse entsteht und kaum noch Flüssigkeit vorhanden ist.
  2. Die Eier mit Zucker, Vanilleextrakt und Salz in einer Schüssel über einem Wasserbad unter ständigem Rühren für ca. 10 min erwärmen. (Das ist wichtig, damit die Eier durch die Hitze pasteurisieren). Anschließend vom Wasserbad nehmen und die Masse so lange weiter schlagen, bis sie auf Zimmertemperatur herunter gekühlt ist.
  3. Die Butter ebenfalls schaumig schlagen. Dann die Eiermasse hinzufügen und beides verrühren.
  4. Zuletzt das Fruchtpüree hinzufügen und kurz unterrühren. 
  5. Die Buttercreme in eine Schüssel umfüllen und bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.

Vanillepuddingcreme

  1. Etwa 300 ml der Milch mit Zucker und Puddingpulver gut verrühren, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind.
  2. Den Rest der Milch zusammen mit der Sahne unter Rühren erhitzen, bis es kocht.
  3. Das Puddingpulvergemisch unter Rühren (mit Schneebesen) zur kochenden Masse hinzugeben und solange weiterführen, bis die Creme andickt. Anschließend gut abkühlen lassen.

Himbeerfüllung

  1. Himbeeren in einem Topf langsam auftauen lassen 
  2. Zucker und Agar Agar hinzufügen und unter Rühren aufkochen lassen. Das ganze sollte etwa 2 min sprudelnd kochen, bevor der Topf von der Platte genommen werden kann.
  3. Anschließend in eine Schüssel umfüllen und gut abkühlen lassen.

Tag 3: Zusammensetzen und Einstrich

Die Torte wird mit einer Buttercreme eingestrichen. Da die Torte sehr groß ist, wird natürlich auch eine ziemlich große Menge an Buttercreme benötigt. Deshalb habe ich die Buttercreme in 3 Teilen hergestellt:

  1. Für die Isolierringe um die Füllungen – Das ist einfach Buttercreme, die als äußerster Ring auf die Tortenböden gespritzt wird, bevor diese gefüllt werden, das verhindert, dass die Füllungen “auslaufen” können
  2. Für die Krümelschicht (“Crumbcoat) – Das ist quasi der erste dünne Einstrich der Torte. Damit werden alle losen Krümel eingeschlossen und mögliche Unebenheiten zwischen den einzelnen Böden kaschiert.
  3. Für den endgültigen Einstrich

Zwischen diesen Schritten habe ich meine Torten gut kalt gestellt (ca. je 1 Stunde) und dann die Buttercreme jeweils frisch neu gemacht. Reste aus den vorherigen Schritten habe ich natürlich einfach unter die neue Creme gemischt.

Zutaten

(vegane) Buttercreme

  • 620 g pasteurisiertes Eiweiß
  • 1500 g Puderzucker
  • 1800 g Butter (weich)
  • 3 Prisen Salz
  • 3 TL Vanilleextrakt

Zubereitung

(vegane) Buttercreme

!! WICHTIG: Für dieses Rezept wird pasteurisiertes Eiweiß benötigt (gibt es in der Metro, bei dm oder natürlich online). Solltet ihr das jedoch nicht bekommen, müsst ihr euer Eiweiß selbst pasteurisieren, dazu gibt es im Internet eine menge Rezepte.

  1. Eiweiß zusammen mit dem Puderzucker steif schlagen, bis die Masse steife Spitzen zieht.
  2. Dann die Butter nach und nach (am besten in kleinen Würfeln) unter Mixen hinzugeben. Schließlich auch noch das Salz, sowie das Vanilleextrakt hinzufügen.

Zusammensetzen und Einstreichen

Ø 30 cm Vanilleböden mit (veganer) Buttercreme

  1. Den Untersten Boden auf einem stabilen cakeboard (mit Loch in der Mitte) mit etwas Buttercreme fixieren.
  2. Optional können die Böden getränkt werden. Ich habe dazu Vanille-Sojadrink verwendet.
  3. Einen Ring aus Swiss Meringue Buttercreme außen aufspritzen
  4. 1/3 der (veganen) Buttercreme in der Mitte auf dem Boden gleichmäßig verteilen
  5. Mit den nächsten zwei Böden gleich verfahren und schließlich den letzten Boden aufsetzen (dann kühl stellen)
  6. Mit der Swiss Meringue Buttercreme die Krümelschicht auf der Torte verteilen (dann kühl stellen)
  7. Anschließend die Torte sauber (nach Wunsch) einstreichen. Ich habe hier eine dicke Schicht Buttercreme aufgetragen, die Torte dann kurz kühl gestellt und mit einem warmen Löffel eine Art Muster in die Torte gemacht (So bin ich bei allen drei Torten verfahren)

Ø 25 cm Schokoböden mit Waldfrucht-Buttercreme

  1. Das Prinzip ist hier genau das gleiche wie auch bei den Ø 30 cm-Böden, nur das hier die Waldfrucht-Buttercreme verwendet wird.

Ø 20 cm Vanilleböden mit Vanillepuddingcreme und Himbeerfüllung

  1. Im Prinzip ist das Verfahren auch hier das gleiche, allerdings haben wir zwei verschiedenen Füllungen. Diese können entweder einfach übereinander gestrichen werden oder in Ringen nacheinander aufgespritzt werden (das habe ich gemacht). Durch das Aufspritzen in Ringen entsteht später beim Anschnitt eine Art “Schachbrettmuster”.

Tag 4: Hochzeit (Transport und Stapeln der Torten)

Für mich war das der Nervenaufreibendste Teil des ganzen Prozesses: Wir haben jetzt 3 wunderschöne Torten in unserem Kühlschrank… Allerdings gehören die natürlich noch gestapelt.

Ich werde euch hier verraten, wie ich das ganze gelöst habe. Allerdings muss ich dazu anmerken, dass ich selbst kein Profi bin und das erst einmal gemacht habe. Für mich hat es so allerdings ganz gut funktioniert:

  1. Ich habe die drei Torten einzeln zur Location Transportiert.
  2. Wie oben schon beschrieben, hab ich meine einzelnen Torten bereits auf sogenannten “Cakeboards” zusammengesetzt. Diese sind aus Acryl und bleiben auch beim Stapeln unter den Torten.
  3. Als “Grundgerüst” hat meine Mutter eine Gewindestange mit flexibel verstellbaren Muttern und Scheiben gebaut, die wir in der Mitte durch die Torte gesteckt haben. Das ist aber natürlich nicht zwingend notwendig. Wenn ihr euch im Internet informiert, gibt es da eine Menge fertiger Sets. Haltet euch dann einfach an die jeweiligen Anleitungen.
  4. Zusätzlich habe ich noch dickere Plastikstrohhalme (gibt es bei Tedi) auf die große zugeschnitten und in die Torten gesteckt.
  5. Wenn ihr eure Torte dann fertig gestapelt habt geht es an die letzten kleinen Feinheiten: Man sieht jetzt natürlich noch die Cakeboards. Außerdem lässt es sich beim Stapeln kaum vermeiden, dass die Torte an der ein oder anderen Stelle ein wenig leidet, das ist aber kein Problem, wir haben nämlich etwas überschüssige Buttercreme dabei. Damit Lassen sich kleine Patzer leicht wieder kaschieren. In meinem Fall habe ich die Cakeboards mit ein paar kleinen Tupfern, um die Torten kaschiert. Wenn man das nicht möchte, gibt es dafür natürlich auch eine menge anderer Möglichkeiten.
  6. Und zu guter Letzt: Optional können dann zum Schluss noch Verzierungen wie Blumen oder Caketopper angebracht werden. Da ist eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt!

Lade dir das Rezept hier herunter:

Ganz viel Spaß beim Nachbacken, Talea <3